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Germanistentag 2022, Panel: Ich weiß nicht, was soll es bedeuten. Zum Umgang mit Mehrdeutigkeiten innerhalb der sozialen Praxis ,Lyrik‘

Beginning
25.09.2022
End
28.09.2022
Abstract submission deadline
15.07.2021

Panel auf dem 27. Deutschen Germanistentag

Themenbereich 2: Phänomenorientierte Zugänge

25.-28.09.2022

Universität Paderborn

 

Konzeption und Organisation:

 

PD Dr. Claudia Hillebrandt (Friedrich-Schiller-Universität Jena)

Prof. Dr. Sonja Klimek (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

Prof. Dr. Ralph Müller (Université de Fribourg)

 

In diesem Panel wird nach Praktiken des Umgangs mit Mehrdeutigkeiten in generischen Zusammenhängen gefragt, genauer danach, welche Konventionen im Umgang mit Mehrdeutigkeiten die soziale Praxis ,Lyrik‘ historisch reguliert haben bzw. regulieren. Dabei gehen wir von einem weiten Lyrikbegriff aus, der Lyrik als historisch wandelbare soziale Praxis begreift. Typische Textmerkmale wie etwa relative Kürze und Konzision, wenig konkretisierte lyrische Textwelten, aber auch Publikationsgepflogenheiten wie De- oder Rekontextualisierung und die unterschiedlichen Darbietungsformate von Lyrik verweisen auf historisch etablierte Umgangsweisen mit lyrischen Gebilden, denen eine besonders hohe lyrikologische Relevanz für ein adäquates historisches Verständnis einzelner lyrischer Gebilde, lyrischer Genres und der Lyrik als Makrogattung insgesamt zukommt. Dies gilt insbesondere für den Umgang mit Mehrdeutigkeiten. Vorstellungen über gesteigerte Zeichenhaftigkeit lyrischer Sprache oder die Unabschließbarkeit des Sinnbildungsprozesses (auch bei kurzen Texten) prägen als konventionalisierte Erwartungshaltungen Produktion, Distribution und Rezeption von Lyrik. So werden mitunter ganze lyrische Genres wie das der Hymne über eine spezifische Form der Ambiguität bestimmt, Mehrdeutigkeit avanciert wahlweise zum wesentlichen Bezugspunkt für die Wertschätzung von Lyrik oder auch im Gegenteil zu ihrem Ruf als literaturdidaktisches Schreckgespenst u.a.m.

 

Geht man davon aus, dass Ambiguitäten, Ambivalenzen, Vagheiten bzw. Unschärfen zu den besonders auffälligen Aspekten vieler lyrischer Gebilde zählen, so ist im Rahmen eines praxisorientierten Zugangs zu fragen, welche Konventionen im Umgang mit solchen Formen von Mehrdeutigkeiten sich mit der Entwicklung eines Gattungskonzepts von Lyrik i.S. einer Großgattung um 1800 etabliert haben und wie diese bis heute tradiert, modifiziert oder ersetzt worden sind. Wir erbitten Beiträge, die sich dieser Frage aus theoretischer und historischer Perspektive allgemein oder in Form von Fallstudien annehmen. Ihr Exposé für einen 15-minütigen Vortrag (maximal 350 Wörter sowie kurzer Lebenslauf) erbitten wir bis zum 15.7.2021 an claudia.hillebrandt@uni-jena.desklimek@ndl-medien.uni-kiel.deralph.mueller@unifr.ch.

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Fields of research

Literary historiography, Literary theory, Literature and media studies, Literary genre, Lyric poetry, Literature of the 19th century, Literature of the 20th century
Mehrdeutigkeit

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Paderborn
Germany
Date of publication: 07.06.2021
Last edited: 07.06.2021