Mit der von seinem Heldenduo Vater und Sohn mutwillig-lustvoll zelebrierten Verbrennung eines Bundeswehrjeeps nach vorzeitig beendeter Dienstfahrt hat Böll in der Form eines Prozeßberichtes das Thema "Entfernung von der Truppe" wieder aufgenommen und weitergeführt. Im Spannungsfeld zwischen den Polen schonungslose Entlarvung und liebenswürdige Idylle, in dem sich ein stattliches Ensemble höchst lebensvoller und individueller Personen und Persönlichkeiten bewegt, wird des Autors Zweifel an der - wie er es nennt - "Staatsfähigkeit" seiner Gesellschaft laut. In einer Einführung zu diesem Roman sagte 1966 der Georg-Büchner-Preis-Träger Heinrich Böll: "... die Erkenntnis, daß alle Kunst von dieser so fassungslosen wie unfaßbaren Gesellschaft ernst genommen wird, brachte mich auf die Idee, dass Kunst ... eine, vielleicht die letzte Möglichkeit sei, die Gummizelle durch eine Zeitzünderbombe zu sprengen oder den Irrenhausdirektor durch eine vergiftete Praline außer Gefecht zu setzten, ich entschied mich zu einer Kombination von vergifteter Praline und Zeitzünderbombe. Diese Bombenpraline mußte also klein, handlich, verschluckbar sein - und jetzt fing ich an zu planen, was ich gewöhnlich in Form einer abstrakten Aquarellskizze tue, weil eine solche Skizze es ermöglicht, die Sache auf einen Blick zu sehen. Ich würde, so dachte ich, sehr vielen sehr netten Leuten sehr viele Pralinen anbieten müssen, vor allem mußte ich sie sehr hübsch verpacken, und ich mußte eine Schachtel basteln, die einen Radius von mindestes einem Meter haben sollte." (Klappentext)
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